Das Löwenherz Münchens - Corleone

Wie einst schon Marlon Brando in der Pate sagte:“ Ich mache dir ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst“, gibt es auch diese Woche wieder einen unschlagbaren Bar-Tipp von uns. Eine Neuentdeckung um genau zu sein. Zugegeben, neu ist das Corleone nicht mehr, aber trotzdem wollen wir es euch nicht vorenthalten. Bekanntlich finden sich die besten Bars entweder ganz zufällig während eines Streifzuges durch die Stadt oder Mithilfe des „Stille Post-Prinzips“. Zweites verhalf uns dazu, das „Corleone“ am Sendlinger-Tor-Platz ausfindig zu machen. Freunde von Freunden seien angeblich Stammgäste dort – hört sich doch vielversprechend an. 

Laut Internetseite lautet das Ziel der Betreiber: "Es ist eine neue Anlaufstelle für alle Kreativen, Künstler und Interessierten. Mit Kunstpräsentationen, Musik, Lesungen, Ministerium für diverse Angelegenheiten und alles was stattfinden möchte." 


Videoinstallation vom Feinsten
Angefangen hat damals alles mit dem „Neuland“. Ende der 90er betrieb das Paar Uli Gansloser und Michaela Schembari Kunstgaragen am Hauptbahnhof. Auf 4800 Quadratmetern arbeiteten Bildhauer und Goldschmiede neben Architekten und Heilpraktikern. Dort werkelten Filmschaffende neben Grafikdesignern. Eine kleine Kneipe, die Ulis Vater führte, gehörte dazu wie die diversen Ausstellungen und Konzerte, Theateraufführungen und Lesungen. 2005 war Schluss - das Neuland musste einem Neubau Platz machen.



Kurz vorm Zapfenstreich im Corleone
Ein Vierteljahrhundert war - gegenüber dem Café Mozart - ein nie renoviertes Feinkostgeschäft mitten in der Stadt. Die gerade mal 40 Quadratmeter wurden von dem Paar zu Anfangs komplett entkernt. Sie haben versucht den Raum so nackt wie möglich zu lassen. Das ist ihnen definitiv gelungen. Betonwände mit ein paar übriggebliebenen Fliesen, kleine Sitzgelegenheiten, eine Bar. An den Wänden ist Platz für Video-Installationen und Kunstprojektionen, die niedrigen Tische sind schnell zur Bühne umfunktioniert – auch wenn auf der nur Platz für zwei Leute ist. Das DJ-Pult dient tagsüber als Bartisch. Im Hinterhof ist Platz für Raucher. Die Marienapotheke nebenan hat zwei ihrer Schaufenster für Ausstellungen zur Verfügung gestellt. Kunst funktioniert auch auf kleinem Raum, wenn man die Kreativität spielen lässt.

Eine Rarität in München - überdachter Raucherbereich
Fotos: Lisa Spanner
Seit der Eröffnung des Corleones im April 2011 drängen sich nun neugierige Partygänger neben dem ehemaligen Neuland-Netzwerk und anderen Kreativen. Sie alle wissen eben zu schätzen, dass es hier entspannt zugeht - und man sich zu erschwinglichen Preisen einen anleuchten kann. Tegernseer Helles für 3,20 Euro die Halbe, Tannenzäpfle oder Pilsner Urquell für drei Euro (0,33 Liter), Longdrinks wie Gin Tonic für 6,80 Euro, Alkoholfreies vom Brausehersteller Fritz (0,2 Liter für 2,40 Euro) sowie Cocktails, die zwischen sieben und 12,50 Euro kosten.

Der Name der Bar hat übrigens nichts mit der Mafia oder der sizilianischen Stadt Corleone zu tun. Schembari hat zwar sizilianische Wurzeln und schenkt bewusst Wein von der Insel aus. Die Übersetzung ist jedoch wichtig: Corleone bedeutet übersetzt Löwenherz.

Es wäre eine Untertreibung, zu sagen die Bar ist klein. Sie ist winzig, spärlich und kahl eingerichtet. Doch etwas hat das Corleone was vielen Bars fehlt – Atmosphäre.



Hier unsere Bewertung auf einen Blick




Sendlinger-Tor-Platz 7
80337 München

Öffnungszeiten
Montag - Donnerstag: 17.00 - 01.00 Uhr
Freitag: 19.00 - 03.00 Uhr
Samstag: 20.00 - 03.00 Uhr

Lisa Spanner

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